Tagebuch 06.11.2024

11. Ingerimm (Hammer und Amboss, Mai)

Marghulf war nach dem Kampf gegen die Orklandbären schwer verwundet, und Grimski reagierte sofort. Mit geübten Händen säuberte und verband sie die tiefen Wunden des Mannes, während die anderen Helden die Umgebung im Auge behielten. Der Wald blieb still, doch eine unheilvolle Spannung lag spürbar in der Luft.

Nach einer kurzen Rast setzten die Helden ihren Weg nach Osten fort. Der Pfad führte sie tiefer ins Dickicht, bis sie auf eine verlassene Feuerstelle stießen. Die Glut war noch warm, und um die Feuerstelle herum waren deutliche Fußspuren zu erkennen. Ein Gefühl des Beobachtetwerdens ließ ihnen keine Ruhe. Vorsicht war geboten, und so beschlossen sie, weiterzuziehen und abseits des Weges ein eigenes Nachtlager aufzuschlagen.

Grimski saß alleine am Feuer, als eine seltsame Benommenheit sie überkam. Plötzlich fand sie sich inmitten eines gewaltigen Spinnennetzes wieder, das wie ein Leichentuch die Bäume umhüllte. Vor ihr erhob sich eine riesige Nachtspinne mit acht glühenden Augen, die direkt in ihre Seele zu blicken schien.

„Du suchst Antworten, Heilerin,“ sprach die Spinne, ihre Stimme dröhnte in Grimski’s Geist. „Du willst das Leben verstehen, doch ohne den Tod gibt es keinen Zugang. Tief im Spinnenwald wächst das Kraut, das du suchst: die Nachtspinnen-Beere. Sie gibt den Sterbenden eine Stimme, doch sie fordert einen Preis. Komm, wenn du bereit bist, das Gleichgewicht zu stören.“

Mit einem ihrer Beine deutete die Spinne auf das Netz, und vor Grimski erschien das Bild eines düsteren Waldes, tiefer im Orkland. Schattenwesen huschten durch das Bild, und eine bedrohliche Stille lag über der Szene. Die Vision verblasste, und Grimski erwachte mit einem Ruck, schweißgebadet und mit zitternden Händen.

12. Ingerimm (Hammer und Amboss, Mai)

Am nächsten Morgen setzte die Gruppe ihren Weg fort. Unterwegs beobachteten sie eine Gruppe Moosaffen, die sie jedoch aus sicherer Entfernung passieren ließen. Kurz darauf betraten sie eine weite Steppe und liefen direkt in die nächste Gefahr. Ein Lindwurm, genannt Himmelsfünkchen, stürzte sich aus dem Nichts auf die Gruppe und entführte Shin und Matzek zu nahegelegenen Klippen. Dabei verletzte sich das Wesen an einer seiner Krallen.

Die beiden Helden standen plötzlich der Mutter des Lindwurms, Himmelsflamme, gegenüber. Ihr Zorn über die Verletzung ihres Kindes war unbändig. Himmelsfünkchen griff mit ihren drei Köpfen an, und Matzek konnte den Angriffen geschickt ausweichen. Doch Shin erlitt eine schwere Wunde, als Himmelsfünkchen zubiss. Die Mutter ließ sie eine Lektion lernen, bevor sie die beiden mit der strikten Warnung zurückbrachte, nie wieder die Steppe zu betreten oder die Gräser zu beschädigen.

Zurück auf der Steppe kümmerte sich Grimski sofort um Shins Verletzung. Mit ruhiger Hand und vollem Fokus behandelte sie die Wunde und gab den anderen Helden eine dringend benötigte Pause.

Der Spinnenwald erwartete sie bereits mit einer noch bedrohlicheren Atmosphäre. Tili Tiki bewies ihre Wachsamkeit, indem sie die Gruppe vor dem gefährlichen Spukkraut warnte. Sie führte sie sicher daran vorbei, doch die Ruhe währte nicht lange. Baumdrachen griffen aus dem Nichts an, und nur durch Tili Tikis schnelles Handeln, sie warf einen glitzernden Becher zur Ablenkung, konnten die Helden die gefährlichen Kreaturen abschütteln.

Nicht lange danach entdeckten sie einen Auerhahn. Marghulf versuchte mit seinen Fähigkeiten, die Gedanken des Tieres zu lesen, und alle starrten gebannt auf den Vogel. Doch das Einzige, was er sah, waren Körner und die nähere Umgebung. Die Helden ärgerten sich, die Fähigkeit an einem Vogel verschwendet zu haben, eine Stimmung, die sich verschlimmerte, als kurz darauf das Einhorn wieder auftauchte, das sie so gerne untersucht hätten.

Später begegneten sie einem roten Zwerg, einer Spezies, die keiner von ihnen je zuvor gesehen hatte. Der Zwerg verschwand jedoch schnell nach Osten, und die Helden beschlossen, ihm zu folgen. Doch bevor sie weit kamen, wurden sie von einem Mammut überrascht. Das riesige Tier stürmte durch den Wald und rannte Grimski und Erhard nieder. Die beiden erlitten schwere Verletzungen, doch erneut bewies Grimski ihre Fähigkeiten. Mit geübten Händen kümmerte sie sich um die Wunden, und die Gruppe zog sich an einen sicheren Ort zurück, um Kraft für die nächsten Abenteuer zu sammeln.